Vident Logovident - Ganzheitliche Zahnheilkunde Dr. Florian Dettmer & Kollegen Videntvident - Ganzheitliche Zahnheilkunde Dr. Florian Dettmer & Kollegen Ganzheitliche Zahnkunde Dr. Florian Dettmer & Kollegen
Moderne, ganzheitliche Zahnheilkunde und Umwelt-Zahnmedizin in München

Allergie gegen Implantate: Symptome & Behandlung

1. Was Sind Implantate?

Zahnimplantate sind künstliche Zahnwurzeln, die dauerhaft in den Kieferknochen eingesetzt werden.

Sie bestehen in der Regel aus Titan oder Keramik. Beides sind biokompatible Materialien, die der Körper nur in sehr seltenen Ausnahmefällen abstößt.

Auf dem Implantat wird nach der Einheilungsphase die künstliche Zahnkrone aus Vollkeramik befestigt. Es funktioniert und sieht aus wie ein natürlicher Zahn.

2. Wie Häufig Treten Allergien Gegen Implantate Auf?

Allergien gegen Implantate aus Titan oder Keramik sind sehr selten.

Da Titan ein biokompatibles Material ist, das vom Körper in den allermeisten Fällen sehr gut akzeptiert wird, ist eine Abwehrreaktion auf Titan in der Zahnmedizin sehr selten. Vielmehr kann sich in Ausnahmefällen eine Titanunverträglichkeit zeigen oder(allergische) Reaktionen auf weitere Materialien, welche im Zahnersatz enthalten sind. Auch der Galvanismus (Muskelkontraktionen durch elektrische Impulse zwischen Metallen) kann eine Rolle spielen. Keramik enthält kein Metall, Allergien auf Zirkondioxid sind nicht bekannt.

3. Reaktionen Auf Titan

Forschungen haben ergeben, dass direkte Reaktionen wie eine Kontaktallergie auf Titan so gut wie nie auftreten. Vielmehr werden Entzündungsreaktionen auf winzige Titanpartikel beobachtet, die sich im Gewebe rund um das Implantat befinden. Diese können entweder durch Abrieb beim Einbringen in den Kieferknochen entstanden sein, oder möglicherweise durch Korrosion, welche von Bakterien verursacht wird, freigesetzt werden.

4. Titanunverträglichkeit

Man weiß, dass bei einigen Patienten Implantate unerwünschte Entzündungserscheinungen hervorrufen, die zur fehlenden knöchernen Integration (Einheilung), Perigingivitis (Entzündung des Zahnfleisches um das Implantat) und Periimplantitis (Entzündung des Gewebes im Kieferknochen) führen können.

Man hört oft, dass es „auf Titan keine Allergien gibt“. Das ist aus streng immunologischer Sicht sehr wahrscheinlich richtig. Die häufigste Ursache der individuellen Überempfindlichkeit gegenüber Titan ist eine überschießende, proentzündliche Reaktivität der Gewebemakrophagen. Patienten, die genetisch bedingt vermehrt zu Entzündungen neigen, haben ein erhöhtes Risiko für ein Titan-assoziiertes Entzündungsgeschehen.

5. Periimplantitis als häufigste Komplikation

Entzündet sich das Gewebe im Kieferknochen rund um das Zahnimplantat, spricht man von einer Periimplantitis. Im fortgeschrittenen Stadium, bei dem die Entzündung bereits zu einem Abbau von Zahnfleischgewebe und Kieferknochen geführt hat, kann dies zur Lockerung des Implantates führen. Im schlimmsten Fall droht sogar der Verlust.

Die Periimplantitis ist die Parodontitis der künstlichen Zahnwurzel.

Auch ein falscher Biss kann zu einer Periimplantitis führen, wenn die Kräfte, die auf das Implantat einwirken, zu groß sind und der Körper mit Abwehr reagiert.

Wie äußert sich eine Implantatunverträglichkeit?

Eine Implantatunverträglichkeit kann sich neben allgemeinen Symptomen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder einer geschwächten Immunabwehr folgendermaßen zeigen:

– lokal begrenzte oder disseminierte (weiterverbreitete) Ekzeme

– Rötungen und Entzündungsreaktionen der Mundschleimhäute

– Ergüsse und Schwellungen im Operationsbereich

– Wundheilungsstörungen können auf eine Implantatunverträglichkeit hinweisen

– eine nicht anderweitig erklärbare Lockerung des Implantates

Ursachen einer Allergie gegen Implantate

Bei einer allergischen Reaktion oder einer Unverträglichkeitsreaktion gegen Implantate können mehrere Faktoren eine Rolle spielen.

1. Eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte Materialien

Das Wichtigste vorweg: Titan selbst kann keine Allergien auslösen. Es ist ein biokompatibles Material, das vom Körper in der Regel ausgezeichnet vertragen wird. In sehr seltenen Fällen kann es dennoch zu einer Unverträglichkeitsreaktion kommen, beispielsweise durch Verunreinigungen im Reintitan, durch Nickel oder Zinn.

Die in Europa eingesetzten Implantate renommierter Markenhersteller sind zu nahezu 100 Prozent frei von Verunreinigungen, Korrosion oder Abrieb. Die Herstellung europäischer Implantate unterliegt einer äußerst strengen Qualitätskontrolle.

2. Körperliche Reaktion auf Fremdkörper

Manche Menschen reagieren überempfindlich auf Fremdkörper. Der Körper versucht daraufhindiese abzustoßen. Es kommt zu einer Immunreaktion, bei der Entzündungsprozesse und allergische Reaktionen ausgelöst werden.

3. Infektionen

Bei bereits vorhandenen Infektionen oder bei Infektionen, die während oder nach der Operation erworben werden, kann es zu unerwünschten Reaktionen kommen. Das umliegende Gewebe, der Kieferknochen oder das Zahnfleisch können betroffen sein. Darum ist es besonders wichtig, dass vor dem Einsetzen eines Implantates, Infektionen ausgeschlossen werden und während der Behandlung so steril wie nötig gearbeitet wird. Bei vident hat die Hygiene beim sämtlichen Eingriffen oberste Priorität.

Wie stellt man eine Unverträglichkeit fest?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um eine Unverträglichkeit oder Allergie zu diagnostizieren.

1. Körperliche Untersuchung

Zunächst erfolgt eine körperliche Untersuchung, die im Bereich um das Implantat beginnt. Entzündungen, Schwellungen oder Ekzeme können ein erster Hinweis auf eine Kontaktallergie sein. Diese allergische Reaktion bezieht sich allerdings nur auf den Aufbau und nicht auf das Implantat. Aber auch Ekzeme außerhalb der Mundhöhle können durch eine Unverträglichkeit oder Allergie hervorgerufen werden und in Zusammenhang mit Implantaten stehen.

2. Blutuntersuchungen

Anhand eines Bluttests lassen sich Rückschlüsse über mögliche unerwünschte Reaktionen ziehen.

Mit dem Lymphozytentransformationstest (LTT), einem besonderen Allergietest, können wir überprüfen, ob eine Unverträglichkeitsreaktion oder Allergie bei Ihnen vorliegt.

Patienten mit einer genetisch bedingten bekannten erhöhten Entzündungsneigung, empfehlen wir den LLT bereits im Vorfeld einer Zahnbehandlung. So möchten wir Materialien, auf die Sie empfindlich reagieren, ausschließen. Dabei kann es sich beispielsweise um bestimmte Kunststoffe, Klebematerialien oder Metalle handeln.

3. Hauttests

Beim Hauttest, auch Patch-Test oder Epikutantest genannt, werden die infrage kommenden Allergene direkt auf die Haut geklebt, wo sie für einen bestimmten Zeitraum einwirken. Anhand des Hautbildes nach dem Ablösen der Materialien kann ein erfahrener Dermatologe oder Allergologe erkennen, ob die Haut allergisch reagiert hat oder nicht.

Der Hauttest hat allerdings einige Nachteile, beispielsweise ist er lokal begrenzt und wird auf der Körper-Haut durchgeführt und nicht auf der Schleimhaut, die noch sensibler reagiert. Systemische Reaktionen lassen sich mit einem Hauttest nicht feststellen, dazu müssen weitere Tests vorgenommen werden.

Allergische Reaktionen und Titanunverträglichkeit

In sehr seltenen Fällen kann es durch Verunreinigungen von Nickel oder Zinn im Implantat zu allergischen Reaktionen kommen. Bei Titanimplantaten aus Europa, die einer sehr strengen Qualitätskontrolle unterliegen, ist dies jedoch nahezu ausgeschlossen. Eine Titanallergie oder Titanunverträglichkeit ist sehr selten.Die meisten Menschen vertragen Zahnimplantate aus Titan ausgezeichnet, da es sich um ein biokompatibles Metall handelt.

Metall-Metall Gleitpaarungen wie Chrom-Kobalt, können im Hinblick auf Metallallergien problematisch sein. Zum einen, weil einige Menschen allergisch auf bestimmte Metalle wie Nickel, Kobalt und Chrom reagieren, die in Dental-Legierungen enthalten sein können. Die Metalle wirken in diesem Fall als Allergen, das heißt, sie lösen die allergische Reaktion aus.

Zum anderen kann es zu elektrochemischen Reaktionen kommen, wenn verschiedene Metalle beziehungsweise Metall-Ionen aufeinandertreffen. Hier spricht man von Galvanismus. Dies kann zu unangenehmen Empfindungen wie einem metallischen Geschmack, einem Kribbeln oder Brennen im Mund führen.

Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass Menschen mit einer erhöhten Entzündungsneigung und/oder bekannter Allergie auf Metalle vor der Behandlung einen Allergietest durchführen lassen. So können gegebenenfalls Materialien ausgeschlossen werden, bevor gesundheitliche Schäde auftreten.

Behandlung und Vorbeugung einer Implantatallergie in München

Wenn wir bei Patienten in der Zahnarztpraxis vident eine mögliche Allergie oder Unverträglichkeit auf Zahnersatz vermuten, findet als erstes eine gründliche Diagnostik statt. Ein Anamnesegespräch vor der Zahnbehandlung kann erste Hinweise auf das Vorliegen einer Unverträglichkeits- oder Allergieproblematik geben, wenn bereits Sensibilisierungen auf Metalle oder eine erhöhte Entzündungsneigung bekannt sind.

Wenn eine Allergie oder Unverträglichkeit festgestellt wurde, gibt es mehrere Möglichkeiten der Behandlung:

1. Das Implantat, welches die Beschwerden verursacht, muss entfernt werden. Daran führt leider kein Weg vorbei. Würde es im Kieferknochen verbleiben, wäre das Immunsystem im Dauerstress.

2. Falls eine Infektion vorliegt, verabreichen wir gegebenenfalls Antibiotika.

Generell sind wir eher zurückhaltend mit der Gabe von Antibiotika, da diese das Mikrobiom im Darm durcheinander bringen können und oftmals nicht notwendig sind.

Vorbeugung einer Allergie gegen Implantate

1. Die Wahl des richtigen Implantatmaterials

Wir beraten und unterstützen Sie sehr gerne bei der Wahl des für Sie richtigen Implantatmaterials. Zahnimplantate aus Keramik stellen eine hervorragende Alternative zu Titanimplantaten dar. Sie sind ihnen in einigen Punkten sogar überlegen.

Unsere Devise lautet: So wenig Metall wie möglich in den Körper einbringen, um allergische Reaktionen, Unverträglichkeiten und Galvanismus zu verhindern.

2. Keramikimplantate und deren Vorteile

Keramikimplantate bestehen aus Zirkon, manchmal auch Zirkonoxid oder Zirkoniumdioxid genannt. Die korrekte Bezeichnung ist Zirkondioxid.

Das Material ist besonders stabil und belastbar, wenig verschleißanfällig, sehr bruchsicher und biegefest. Die Dauerfestigkeit ist höher als bei Implantaten aus Titan. Mikrorisse mit daraus resultierender Korrosion können nicht auftreten, da es sich bei Zirkondioxid um kein Metall handelt.

Neben den guten physikalischen Eigenschaften punkten Keramikimplantate mit einer sehr guten Bioverträglichkeit. Das Material ist biologisch neutral und interagiert nicht mit anderen Metallen. Galvanismus ist somit ausgeschlossen.

Die Knochenverträglichkeit und Einheilung von Zirkondioxid ist hervorragend, ebenso die Verträglichkeit für das Weichgewebe. Der Anlagerungseffekt an das Gewebe ist immunologisch günstig, so dass Entzündungen wie die gefürchtete Periimplantitis (Knochenentzündung um das Implantat) sehr unwahrscheinlich sind.

Keramikimplantate überzeugen auch in ästhetischer Hinsicht. Das Zahnfleisch rund um das Implantat ist gut durchblutet und legt sich schön um das Implantat sowie um die Implantatkrone an. Dadurch wird eine natürliche Ästhetik für viele Jahre erreicht.

Während Titanimplantate gerade im Frontzahnbereich häufig ganz leicht gräulich durchschimmern, besonders bei dünner Knochenschicht, sind Keramikimplantate weiß und unterscheiden sich optisch nicht vom restlichen Gebiss.

3. Sorgfältige Überwachung nach der Operation

Nach der Implantat-Operation legen wir sehr großen Wert auf eine sorgfältige zahnmedizinische Überwachung unserer Patienten. Somit können wir erste Anzeichen einer Unverträglichkeitsreaktion schnell erkennen und behandeln.

4. Aufmerksamkeit auf frühzeitige Symptome richten

Das Empfinden der Patienten ist sehr wichtig für die Früherkennung von Unverträglichkeitsreaktionen oder Allergien. Sie spüren kleinste Veränderungen oder Schmerzen, die möglicherweise noch keine sichtbaren Reaktionen ausgelöst haben. Darum empfehlen wir unseren Patienten, nach der Operation sehr aufmerksam zu sein und sich bei Auffälligkeiten bei uns zu melden. Wir untersuchen Sie und entscheiden, ob Handlungsbedarf besteht oder ob es sich um eine „normale“ Reaktion handelt.