Vident Logovident - Ganzheitliche Zahnheilkunde Dr. Florian Dettmer & Kollegen Videntvident - Ganzheitliche Zahnheilkunde Dr. Florian Dettmer & Kollegen Ganzheitliche Zahnkunde Dr. Florian Dettmer & Kollegen
Moderne, ganzheitliche Zahnheilkunde und Umwelt-Zahnmedizin in München

Überreaktion des Immunsystems und was die Zähne damit zu tun haben können

Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass fremde Materialien im Mundraum, beispielsweise Zahnfüllungen, Wurzelfüllmaterial oder Prothesenkunststoff, Unverträglichkeitsreaktionen sowie Allergien auslösen können.

Besonders Metalle können im Körper zu erheblichen Problemen führen. Ungefähr jeder sechste Mensch hat eine Nickelunverträglichkeit. Wenn nun das Metall Nickel beispielsweise in einer Prothese oder in einer Krone enthalten ist, ist der Körper dauerhaft dem Allergen ausgesetzt.

Möglicherweise reagiert er anfangs mit einer Entzündung der Mundschleimhaut. Diese gehört zu den typischen Symptomen einer Materialunverträglichkeit. Später kann sich die Erkrankung auch auf andere Organe und Körperregionen auswirken.

Winzig kleine Partikel wandern vom Mundraum aus in den Verdauungstrakt, wo wiederum entzündliche Reaktionen ausgelöst werden können, die sich auf weitere Organe und Körperregionen ausdehnen können. Doch in vielen Fällen wird das Übel nicht bei der Wurzel gepackt, sondern nur symptomatisch behandelt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist das Immunsystem? 

Unter dem Begriff Immunsystem versteht man das Abwehrsystem des Körpers gegen Fremdstoffe und Krankheitserreger.

Diese Immunabwehr ist zwingend notwendig, da sich unser Körper in ständigem Austausch mit seiner Umwelt befindet. Überall befinden sich Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze. Einige sind harmlos, andere können im Körper schwere Infektionen verursachen.

Das Immunsystem verhindert – wenn möglich – Infektionen, indem es schädliche Keime und Substanzen bekämpft. Nicht schädliche Substanzen hingegen soll es tolerieren. Es setzt sich aus verschiedenen Organen, Zelltypen und Eiweißen zusammen.

Aufbau des Immunsystems

Das menschliche Abwehrsystem ist folgendermaßen aufgebaut:

Wir besitzen alle ein angeborenes (unspezifisches) sowie ein erworbenes (spezifisches) Immunsystem.

Das Immunsystem ist ein Zusammenspiel mehrerer Organe, welche die Immunzellen Produzieren, reifen lassen und Botenstoffe über die Blutbahn und Lymphgefäße im gesamten Körper verteilen. Dazu gehören unter anderem Haut, Schleimhäute, Knochenmark, Thymusdrüse, Milz, Mandeln, Blinddarm etc.

Wie reagiert das Immunsystem?

Der Ablauf der Immunantwort ist immer derselbe:

  • Erste Signale auf Fremdkörper
  • Gefahrenstoffe „scannen“ und bekämpfen
  • Spezifisches Identifizieren der Erreger
  • Aktivierung der T-Zellen
  • Aktivierung der B-Zellen
  • Produktion von Antikörpern
  • Wirkung der Antikörper

Wenn ein Keim, Schadstoff oder Fremdkörper die ersten Barrieren, wie beispielsweise die Haut oder Schleimhäute, überwunden hat, ruft dieser Reiz als erstes die Zellen der unspezifischen (angeborenen) Abwehrsystems auf, beispielsweise können das Makrophagen oder Granulozyten sein.

Jeder Fremdstoff hat eigene Merkmale, die die unspezifischen Abwehrzellen identifizieren und darauf reagieren. In einigen Fällen können sie den Eindringling sofort unschädlich machen, in anderen Fällen wird die Funktion der Abwehrzellen gestärkt oder es werden neue zu Hilfe gerufen.

Antigene sind Bestandteile, die meistens aus Eiweißen bestehen, der erworbenen Immunabwehr. Das heißt, der Körper hat im Laufe der Zeit gelernt, wie bestimmte Eindringlinge aussehen und bekämpft werden können.
Hauptakteure sind zwei Typen weißer Blutkörperchen: die B-Zellen und die T-Zellen. Beide können sich direkt an das jeweilige passende Antigen binden.

Wenn sich die sogenannten T-Zellen oder T-Lymphozyten an Antigene gebunden haben, werden sie aktiv. Bestimmte Botenstoffe sorgen für eine Vermehrung der T-Zellen, passend zum Erreger – es entsteht eine maßgeschneiderte Abwehrreaktion. Die T-Zellen, auch Abwehrzellen oder Killerzellen genannt, spielen eine sehr wichtige Rolle in der Immunabwehr.

Die Antikörperproduktion findet durch Plasmazellen statt, die auch Immunglobuline genannt werden. Jeder Erreger oder Schadstoff erhält seine „eigenen“ Antikörper. Diese docken sich am Eindringling fest und bekämpfen ihn.

Das Immunsystem verfügt über ein „Gedächtnis“, das heißt, es erkennt Erreger oder Schadstoffe, mit denen es bereits in Kontakt war wieder und kann diese schnell und gezielt abwehren. Diese Tatsache spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Impfstoffen.

Wie funktioniert ein Impfstoff?

Impfstoffe enthalten abgeschwächte Krankheitserreger, die die Immunabwehr stimulieren. Kommt es später zu einem Kontakt mit dem „echten“ Krankheitserreger, beispielsweise einem durch Viren bedingten Infekt, so kann der Körper sein Abwehrsystem schneller aktivieren und bildet eine Immunität gegen den Erreger. Somit ist eine Impfung gleichzeitig auch eine Immunisierung.

Allergische Reaktionen

Eine allergische Reaktion ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf körperfremde Eindringlinge.

In solchen Fällen ist die Funktionsweise des Immunsystems gestört, die genauen Ursachen sind jedoch wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen, beispielsweise die genetische Veranlagung, Umwelteinflüsse und die jeweilige Immunkompetenz.

Wie wird eine Überreaktion des Immunsystems ausgelöst?

Eine Überreaktion des Immunsystems entsteht durch eine übertriebene Abwehrreaktion des eigenen Körpers.

Jede allergische Reaktion ist eine Überreaktion auf an sich ungefährliche Substanzen. Das können zum Beispiel Blütenpollen, Hausstaubmilben, Medikamente oder Nahrungsmittel sein.

Eine Überreaktion zeigt sich nicht nur in Form von Allergien, sondern auch als Autoimmunerkrankungen, wie Morbus Crohn, Rheumatoide Arthritis und möglicherweise Long Covid. Bezüglich Long Covid kann die Wissenschaft noch nicht mit Sicherheit sagen, wie sie zustande kommt, funktioniert und therapiert werden kann. Entzündungsreaktionen spielen jedoch eine entscheidende Rolle für Autoimmunerkrankungen, ebenso höhe? Autoantikörper.

Diese Überreaktionen führen in der Regel zu schwereren Verläufen der jeweiligen Erkrankungen (die Überreaktion ist die Erkrankung… besser formulieren). Die Entzündungsreaktionen des Körpers schießen über und greifen körpereigene Zellen an, was auch beim sogenannten „Zytokinsturm“ der Fall ist. Zytokine sind Botenstoffe, die bei Immunreaktionen gebildet werden. Beim Zytokinsturm werden Leukozyten (weiße Blutkörperchen) enorm aktiviert, sodass die Immunreaktion nicht, wie normalerweise üblich, abklingt. Dies kann bis zum Organversagen führen. Im Falle einer Covid-Erkrankung war oftmals die Lunge betroffen und Long-Covid-Patienten weisen erhöhte Autoantikörper auf.

Auch Erkrankungen im Mundraum, wie Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) oder eine Kieferostitis/NICO (chronische Entzündung des Kieferknochens) können durch Botenstoffe die Entzündungsneigung des Systems erhöhen. Dies kann dazu führen, dass in anderen Bereichen des Körpers Entzündungsreaktionen verstärkt oder ausgelöst werden.

Behandlung bei vident

Die Behandlung unserer Patienten bei vident erfolgt ganzheitlich. Das bedeutet, dass wir zunächst ein ausführliches Gespräch mit Ihnen führen, um Sie und Ihre Immunlage und Prädispositionen kennenzulernen und zu verstehen.

Danach beginnen wir mit der Befunderhebung, die sich nicht nur auf akute Beschwerden bezieht, sondern auch auf die Untersuchung möglicher Ursachen. Das können beispielsweise tote, meist wurzelbehandelte Zähne, Metalle oder Entzündungen im Mundraum (Zahnfleischentzündungen, Kieferentzündungen etc.) sein, die Ihr Immunsystem negativ beeinflussen können.

Gegebenenfalls nehmen wir Speichel- und/oder Bluttests vor, um Belastungen, Unverträglichkeiten oder Allergien entweder feststellen oder ausschließen zu können.

Wir bieten verschiedene Tests für eine möglichst umfangreiche Anamnese an:

  • BDT-Allergietest
  • LTT-Allergietest
  • Immuntoleranztest
  • OroTox-Test
  • Speicheltest Metalle
  • Entzündungsneigung
  • Keimtest
  • Darmdiagnostik Kybertest

Alle Behandlungsschritte werden vorab mit Ihnen ausführlich besprochen und nur durchgeführt, wenn sie wirklich notwendig und gewünscht sind. Wir erarbeiten gemeinsam ein Therapiekonzept, um die Belastungen für Ihren Körper möglichst zu reduzieren (Expositionsreduktionsstrategie).