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Moderne, ganzheitliche Zahnheilkunde und Umwelt-Zahnmedizin in München

RANTES Wert und NICO: die Verknüpfung in der Zahnmedizin

RANTES spielt bei Patienten mit Kieferosteonekrose (NICO/FDOK) eine wichtige Rolle. Es konnte nachgewiesen werden, dass im fettig-ostoelytischen Operationsgewebe bei NICO sehr hohe RANTES-Spiegel vorhanden waren. Andere Entzündungswerte wie die Markerzytokine IL-6 beispielsweise, waren jedoch kaum messbar.

Wir wollen der Frage nachgehen, wie RANTES und NICO / FDOK zusammenhängen.

Zunächst einmal schauen wir uns an, was sich hinter den Begriffen RANTES und NICO verbirgt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist RANTES?

RANTES (=Regulated And Normal T cell Expressed an Secredted) ist ein Botenstoff(Chemokin) mit chemotaktischer Wirkung.

RANTES wird häufig auch unter dem Synonym CCL-5 verwendet (CC-chemokine ligand 5), welches ein Zytokin aus der Familie der CC-Chemokine ist. Chemokine sind Botenstoffe. RANTES wirkt auf die Zellen über die Bindung an die Oberflächenrezeptoren wie CCR3, CCR5 und CCR1.

RANTES wird von zytotoxischen T-Lymphozyten (CD28+/CD8+), neutrophilen und eosinophilen Granulozyten produziert und nach der Aktivierung freigegeben.

Chemotaktisch wirksam bedeutet, dass bestimmte NK-Zellen, Monozyten, Granulozyten und Makrophagen zu Entzündungsherden gelockt werden.

RANTES ist somit an vielen entzündlichen Prozessen beteiligt. Ein erhöhter RANTES-Spiegel tritt oft bei systemischen Entzündungserkrankungen auf, beispielsweise bei Rheuma, Allergien, Multipler Sklerose, Krebs, Autoimmunerkrankungen oder Asthma.

Als Labormarker zum Nachweis einer chronischen systemischen Entzündung hat RANTES bisher keine grosse Bedeutung erlangt, da TNF-α, IP-10 und IL-6 sensitivere Marker sind. Doch in der ganzheitlichen Zahnheilkunde wurde erkannt, dass es einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten RANTES-Spiegel und NICO geben kann.

Was ist eine NICO?

NICO (=Neuralgia Inducing Cavitational Osteonecrosis oder Neuralgie induzierende hohlraumbildende Osteonekrosen) sind Erweichungen des Knochens. Bei NICO handelt sich um chronische osteolytische Entzündungen. Im deutschsprachigen Raum werden diese oft auch als Fettig-degenerative-Osteonekrose des Kieferknochens (FDOK) bezeichnet.

Es handelt sich dabei um eine Mangelversorgung in Form einer lokalen Stoffwechsel-Störung. In Folge dieser Störung findet eine fettig-degenerative Knochenauflösung statt. Hauptsächlich die degenerierten Fettzellen bilden Entzündungsbotenstoffe ( Chemokine/Zytokine), welche sich auf weitere Organe und das Gesamtsystem auswirken.

Bei der Erhebung des RANTES-Wertes im Hinblick auf einen Verdacht auf NICO kommt die ganzheitliche Zahnmedizin zum Zug, die als Erweiterung der Schulmedizin zu sehen ist. Bis heute sind chronische Erweichungen im Kieferknochen ein Phänomen, das leider von der Medizin und Zahnmedizin nicht ausreichend wahrgenommen wird, beziehungsweise werden die möglichen Auswirkungen auf den gesamten Körper unterschätzt.

Die Ursachen für eine NICO konnten bis heute nicht abschließend geklärt werden.

Eine NICO kann zum Beispiel als Folge von Entzündungsprozessen nach operativen Eingriffen auftreten. Chronisch entzündetes Gewebe und weitere Faktoren können eine fettig-degenerative Entzündung verursachen. Diese führen wiederum zur Freisetzung verschiedener Botenstoffe und Entzündungsmediatoren.

Es können auch Bereiche hinter den eigenen Zähnen betroffen sein oder wurzelbehandelte Zähne.

RANTES und Kieferostitis (NICO/FDOK)

Chronische Entzündungen sind DIE Erkrankungen des 21. Jahrhunderts. Obwohl die Medizin technologisch und pharmazeutisch auf nie dagewesenem Niveau arbeitet, nimmt die Zahl von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Rheuma, Krebs, (Auto-)Immunerkrankungen, Störungen im Verdauungstrakt und Parodontitis stetig zu.

Der Schulmedizin gelingt es jedoch zum Glück gut, mithilfe diagnostischer, therapeutischer und pharmazeutischer Mittel mit akuten Erkrankungen und Entzündungszuständen umzugehen. Die Frage nach der Ursache einer chronischen Entzündung bleibt jedoch leider häufig ungeklärt.

Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass chronische Entzündungen häufig in Folge einer gestörten Immunantwort gegenüber sich summierenden Triggerfaktoren auftreten.

Wie sieht eine Osteolyse (Knochenabbau) aus?

Bei der Neuralgia Inducing Cavitational Osteonecrosis (NICO) liegt, wie bereits erwähnt, eine Mangelversorgung des Kieferknochens in Form einer Stoffwechsel-Störung vor. Diese führt zur fettig-degenerativen Auflösung von Knochenmaterial. Normalerweise zeigen sich NICO als fettige Klumpen, die der behandelnde Arzt leicht aus dem Markraum des Kieferknochens auslöffeln kann. Diese degenerierten Fettzellen in von NICO-befallenem Gewebe bilden Entzündungsbotenstoffe (Chemokine, Zytonkine), die wiederum Auswirkungen auf andere Bereiche haben können und dort entzündliche oder pathologische Prozesse auslösen oder unterstützen. Zum Beispiel in Form von Gelenkschmerzen, Hashimoto, Multipler Sklerose, Brustkrebs und anderen Tumoren.

An dieser Stelle spielt RANTES eine entscheidende Rolle: Diese Botenstoffe forcieren chronische Entzündung und locken zusätzlich weitere Entzündungszellen an.

Erhöhte RANTES-Werte können ein Hinweis auf eine Kieferostitis sein, müssen aber nicht. In jedem Fall sollte in Erwägung gezogen werden, ob eine NICO vorliegen könnte.

Das Immunsystem ist dafür verantwortlich, Viren und Bakterien abzuwehren, um Infektionen zu vermeiden. Es ist ebenso verantwortlich für die Bekämpfung der Infektionen, wenn sie bereits in den Körper eingedrungen sind.

Auch mangelnde oder fehlerhafte Mundhygiene kann zu einer Schwächung der Abwehrfähigkeit Ihres Körpers führen. Wenn sich die Immunabwehr auf die Bekämpfung von Bakterien im Mundraum beschäftigen muss, fehlt die Abwehr an anderen Stellen im Körper. 

Schlechte Mundhygiene führt zu einer vermehrten Ansammlung von schädlichen Bakterien, die wiederum durch ihre toxischen Ausscheidungen zu Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) oder zu einer Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) führen können. Ist die Immunabwehr mit einer anderen „Baustelle“ im Körper beschäftigt, so fehlt die Abwehr im Mund und umgekehrt.

Diagnose von NICO

Dass eine Osteolyse oftmals nicht erkannt wird, hängt sicherlich mit der Tatsache zusammen, dass sich NICO nicht auf herkömmlichen Röntgenbildern darstellen lässt.

Mit der Digitalen Volumentomographie (DTV) lassen sich die Strukturen im Bereich einer NICO wesentlich besser erkennen.

Mehr Interessantes zum Thema Kieferostitis finden Sie unter folgendem Link.

Ganzheitliche Zahnmedizin bei vident in München

Bei vident arbeiten wir so, dass wir versuchen, (potentielle) Belastungen und Störfaktoren zu vermeiden beziehungsweise zu beseitigen – Expositionsreduktion und antiinflammatorische Therapie. 

Dazu gehört selbstverständlich auch die Behandlung einer Kieferostitis.

Der Behandlungsablauf

Nachdem wir eine gründliche Anamnese erhoben haben, mittels DVT und weiterer Befunde die gesicherte Diagnose stellen konnten, erarbeiten wir einen Behandlungsplan.

Unser Ziel ist, NICO/FDOK möglichst minimalinvasiv zu behandeln. Das heisst, wir behandeln nur das, was wirklich medizinisch notwendig ist und vermeiden überflüssige Erweiterungen der Eingriffe. Das könnte beispielsweise das Entfernen von Weisheitszähnen sein, um mehr Platz zu gewinnen. 

Zunächst wird das zuvor betäubte Zahnfleisch zur Seite geschoben und der erweichte Knochen durch Ausschaben entfernt. Dies möglichst schonend ohne Bohren oder Fräsen.

Nach dieser mechanischen Reinigung wird der Knochen im Bedarfsfall mit einem Laser (PACT) abschliessend gesäubert. Für eine  möglichst gute Heilung verwenden wir von vident Eigenblut (PRF), was die Regeneration optimal unterstützt. 

Anschließend wird die Wunde sauber und speicheldicht vernäht, um eine ruhige und unkomplizierte Heilung zu ermöglichen.

In den meisten Fällen verläuft die Heilung komplikationslos und gut. Es kann allerdings zu leichten Schwellungen kommen. Nach etwa 10 Tagen werden die Fäden entfernt und die Wunde kontrolliert.

Die ganzheitliche Zahnmedizin betrachtet und behandelt Zusammenhänge, die in der klassischen Schulmedizin und Zahnheilkunde leider zu wenig Beachtung finden.

Was passiert, wenn eine NICO unbehandelt bleibt?

Ein entzündlicher Prozess im Kieferknochen, wie es bei der Kieferostitis der Fall ist, stellt immer eine Belastung für das Immunsystem und somit für den gesamten Körper dar.

NICO ist eine sogenannte „stumme Entzündung“ (Silent Inflammation). Diese Art von Erkrankungen sind auch aus dem Darmbereich bekannt und spielen eine grosse Rolle bei unklaren Entzündungserkrankungen.

Nicht nur Immunzellen, sondern auch Fettzellen setzen Entzündungsbotenstoffe frei. In NICO-Arealen sind die bedenklichen Zellbotenstoffe erhöht bzw. als degenerative Signalgeber bekannt. 

An dieser Stelle spielt RANTES eine grosse Rolle. Es ist als Kofaktor bei mehreren entzündlichen Erkrankungen wie beispielsweise Allergien, Asthma, Multipler Sklerose und einigen Krebsarten bekannt.

Diese degenerativen, entzündlichen Vorgänge und die Zellbotenstoffe haben Auswirkungen auf das Gesamtsystem, eine sogenannte Fernwirkung. Darum könnte beispielsweise im Fall einer erhöhten Infektanfälligkeit, Schilddrüsenproblemen oder Allergien eine NICO am krankhaften Geschehen beteiligt sein.

Diese Symptome und Erkrankungen können mit einer NICO in Verbindung stehen:

  • Erschöpfung, Müdigkeit
  • Gliederschmerzen, Rheuma
  • Entzündliche Erkrankungen
  • Gesichtsschmerzen, Trigeminusneuralgie
  • Polyneuropathie
  • Konzentrationsstörungen
  • Kopfschmerzen/Migräne
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Chronisches Erschöpfungssyndrom / Fatigue (CFS)
  • Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
  • Multiple Chemiekaliensensibilität (MCS)

Um sicherzustellen, dass alle Entzündungsherde im Mundraum beseitigt sind, werden nach positiver Diagnose alle entzündeten Gebiete behandelt und in der Nachsorge genau beobachtet.

In den meisten Fällen tritt eine deutliche Besserung der systemischen Beschwerden ein.

Falls Sie den Verdacht haben, bei Ihnen könnte eine NICO vorliegen, vereinbaren Sie einen Termin bei vident. Wir untersuchen Sie über die Grenzen der Schulzahnheilkunde hinaus und suchen gemeinsam mit Ihnen nach Lösungen.