Professionelle Zahnreinigung, Dentalhygiene und das AirFlow-Verfahren

Wir von der Zahnarztpraxis vident empfehlen unseren Patienten, in regelmäßigen Abständen eine professionelle Zahnreinigung vornehmen zu lassen.

Je nach individueller Situation raten wir zu zwei bis vier Dentalhygiene-Behandlungen pro Jahr. Der Grund ist einfach: Es gibt Bereiche im Mund, an die man nur schwer oder gar nicht selbst herankommt. Das können Zähne im hinteren Bereich sein oder beispielsweise auch tiefe Zahnfleischtaschen.
Im Laufe der Zeit bilden sich dort Beläge, die zu Zahnstein, Karies oder Entzündungen (Gingivitis = Zahnfleischentzündung, Parodontitis = Entzündung des Zahnhalteapparates) führen können. Unbehandelt verschlimmern sich die Entzündungen möglicherweise, was bis zu Zahnverlust führen kann.

Generell stellt jede Entzündung im Körper eine Herausforderung für das Immunsystem dar, so dass wir möglichst darauf achten, alle Entzündungsherde zu heilen.

Auch eine ungenügende Mundhygiene oder falsche Putztechnik kann zu schädlichen Ablagerungen führen. Mit einer professionellen Zahnreinigung und/oder Dentalhygiene können diese Beläge beseitigt werden, noch bevor sie Schaden anrichten.
Alle Zahnflächen und Zahnzwischenräume werden sorgfältig gereinigt, zum dauerhaften Schutz der Zähne und des Zahnfleisches – mindestens bis zur nächsten professionellen Zahnreinigung.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Unterschied zwischen einer professionellen Zahnreinigung (PZR) und einer Dentalhygiene-Behandlung (DH)?

Die Dentalhygiene-Behandlung ist die erweiterte Form der professionellen Zahnreinigung.

Bei der professionellen Zahnreinigung werden die Zähne und Zahnzwischenräume von Belägen und Zahnstein befreit.

Während einer Dentalhygiene-Behandlung werden auch die Bereiche unterhalb des Zahnfleisches und der sichtbare Bereich freiliegender Wurzeln vorsichtig und gründlich gereinigt. Dies ist eine Prozedur, die viel Wissen und Fingerspitzengefühl erfordert. Während die professionelle Zahnreinigung von ausgebildeten Zahnfachleuten ohne spezielle Weiterbildung durchgeführt werden kann, erfordert eine Zahnfleischtaschen-Reinigung besonderes Fachwissen.

Diese Aufgabe erledigen speziell ausgebildete Fachkräfte, die Dentalhygieniker/-innen (DH). Sie sind mehrjährig ausgebildete Spezialistinnen für die Zahnfleischtaschenreinigung und garantieren eine schonende, gründliche Behandlung von hoher Qualität.

Das Airflowverfahren

Beim Airflowverfahren wird mittels AirFlow-Maschine Druckluft erzeugt. Diese Druckluft wird mit Wasser und feinen Partikeln aus einem Pulvergemisch versetzt und auf die Zähne gerichtet. Die Zahnbeläge werden „abgestrahlt“, wie mit einem Sandstrahler, nur viel feiner.

Im Unterschied zur PZR und zur Dentalhygiene findet die Zahnreinigung nur mittels AirFlow-Gerätes statt und nicht manuell mit Handinstrumenten durch die Fachkraft. Die Druckluft gelangt bis in die Zahnfleischtaschen, so dass zwar ihre Reinigung gewährleistet wird, jedoch nicht so gründlich, wie durch die DH-Behandlung.

Bei jedem Verfahren, in dem Luft in den Raum gewirbelt wird, besteht die Gefahr von Krankheitsübertragungen über Aerosole. Das sind winzige Partikel in der Luft, die Krankheitserreger transportieren können, beispielsweise SARS-COV-2. Wie stark die Aerosole beim AirFlow-Verfahren eine Rolle spielen, ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend erforscht. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass die Aerosolbelastung während der AirFlow-Behandlung mit entsprechenden Schutzmaßnahmen (gute Absauganlage, Mundschutz etc.) gering gehalten werden kann.

Feinstaub aus dem Pulvergemisch stellt unter Verwendung einer leistungsstarken Absauganlage keine Gefahr für Patienten und Personal dar.

Was ist Airflow Zahnreinigung?

Wie eine AirFlow Zahnreinigung funktioniert, ist schnell erklärt.

Im Gegensatz zur manuellen Zahnreinigung werden beim AirFlow-System keine Handinstrumente verwendet.

Die Zahnreinigung erfolgt durch die Pulverstrahltechnik mit Hochdruck. Aus dem Airflow-Gerät wird feines Pulver, das aus einem Gemisch aus Natriumbikarbonat, Glycin und Wasser besteht, unter Druck mit einer sehr feinen Düse auf die Zahnoberflächen gestrahlt. So lösen sich Zahnbeläge, Zahnstein und Verfärbungen, beispielsweise von Tee, Kaffee, Nikotin oder Wein.

Der Abstand von der Düse zu den Zähnen beträgt nur wenige Millimeter. Zum Schutz Ihrer Augen vor Spritzern und Pulverteilchen tragen Sie jedoch eine Schutzbrille.

Nach der Pulverbestrahlung müssen die Zähne zum Schutz mit einem Fluoridlack fluoridiert werden, was einer Versiegelung entspricht.

Die Behandlung mit Airflow ist zugleich eine Politur der Zähne, sodass das Polieren mit Polierpaste entfällt.

Die Behandlung ist schmerzfrei, es werden keine Betäubungsspritzen oder Schmerzmittel benötigt.

Die Airflowbehandlung sollte immer in Kombination mit einer leistungsstarken Absauganlage erfolgen, um die Feinstaubbelastung aus dem Pulver möglichst gering zu halten.

Was sind die Vorteile der Airflow Methode?

Das AirFlow-Verfahren dient in erster Linie ästhetischen Zwecken.

Beläge und Verfärbungen werden sanft und zuverlässig entfernt, auch in den Zwischenräumen, den Fissuren (Vertiefungen auf den Backenzähnen) oder von Implantaten.

Auch für Träger von Zahnspangen bietet das Pulverstrahlgerät eine gute Möglichkeit, die Zähne und die Zahnspange gründlich zu reinigen.

Wer Zahnimplantate trägt, sollte besonders gut auf die Zahnpflege achten, damit sich keine Entzündungen rund um das Implantat bilden können. Auch hier leistet Airflow gute Arbeit und beseitigt zuverlässig Ablagerungen.

Bei der Behandlung mit Druckluft wird kein Druck auf die Zähne ausgeübt, wie bei der manuellen Behandlung, was einige Patienten als angenehm empfinden.

Airflow lässt sich gut bei Kindern anwenden, die die manuelle Behandlung mit Instrumenten ablehnen.

Warum die Airflow Behandlung nicht optimal ist

Neben unbestreitbaren Vorteilen, hat die Airflow-Behandlung jedoch leider auch Nachteile.

Einer davon liegt darin, dass das Pulver aus feinen Salzkristallen mit scharfen Kanten besteht. Ein falscher Gebrauch des Pulverstrahlgerätes zur Reinigung der Zahnoberfläche, kann zu Schädigungen am Zahn und am Zahnfleisch führen.

Bei freiliegenden Zahnhälsen kann durch die Bestrahlung das Zahnbein beschädigt werden, da es weicher als der Zahnschmelz ist. Darum sollte der Strahl immer abgelenkt werden.

Auch die Reinigung der Zahnfleischtaschen bei Parodontitis ist ein heikles Thema. AirFlow gelangt zwar auch in die Zahnfleischtaschen und befreit sie von Zahnbelag und Zahnstein, doch die Behandlung ist nicht so effektiv wie eine manuelle Reinigung durch die Dentalhygienikerin.

Bei bestehenden Zahnfleischentzündungen raten wir von der Airflow-Methode ab, weil sie das Zahnfleisch noch mehr reizen würde.

Nach der Behandlung muss die Zahnoberfläche zum Schutz vor neuen Ablagerungen und zur Festigung des Zahnschmelzes mit Fluorid bestrichen werden (Fluoridierung).

Fazit: Die Zahnreinigung mit Airflow kann eine professionelle Zahnreinigung und/oder Dentalhygiene nicht ersetzen.

Zahnreinigung bei vident in München

Ihre Zahngesundheit mit gesunden Zähnen und gesundem Zahnfleisch steht in der Zahnarztpraxis vident an oberster Stelle. Da wir gesamtheitliche Zahnmedizin praktizieren, möchten wir möglichst dem ganzen Körper etwas Gutes tun, indem wir schädliche Bakterien entfernen und Entzündungen reduzieren oder am besten eliminieren.

Dazu gehört in jedem Fall eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR), je nach Situation auch eine Dentalhygiene-Behandlung (DH), speziell, wenn Sie unter Parodontitis leiden.

Wir empfehlen, Ihr Gebiss zwei bis vier Mal pro Jahr von unseren ausgebildeten Fachkräften reinigen zu lassen. Dabei werden schädliche Zahnbeläge, Zahnstein und Verfärbungen entfernt und überprüft, ob Karies vorliegt.

Auch die Zahnarztpraxis vident verfügt über ein Airflow-Gerät. Wir raten unseren Patienten jedoch in der Regel zu einer manuellen Zahnreinigung, die der Reinigung mit dem Pulverstrahlgerät in einigen Punkten überlegen ist, speziell in der Behandlung der Zahnfleischtaschen.