Vident Logovident - Ganzheitliche Zahnheilkunde Dr. Florian Dettmer & Kollegen Videntvident - Ganzheitliche Zahnheilkunde Dr. Florian Dettmer & Kollegen Ganzheitliche Zahnkunde Dr. Florian Dettmer & Kollegen
Moderne, ganzheitliche Zahnheilkunde und Umwelt-Zahnmedizin in München

Was versteht man unter einem Sinuslift?

Unter einem Sinuslift versteht man eine spezielle Operationsmethode der Kieferchirurgie. Sie betrifft den Oberkieferseitenzahnbereich nach einem Knochenabbau durch Zahnverlust und dient dazu, dass der knöcherne Boden der Kieferhöhle (Sinus maxillaris) erhöht wird.

Einfacher gesagt: Es handelt sich um ein Verfahren zum Aufbau von Knochenmaterial im Oberkiefer.

Diese Methode wird in der Zahnmedizin immer dann angewendet, wenn ein Implantat eingesetzt werden soll, jedoch zu wenig Knochensubstanz im Seitenzahnbereich des Oberkiefers verfügbar ist. Fachleute sprechen von „zu wenig Knochenangebot“.

Um dieses „Knochenangebot“ zu erhöhen, wird unterhalb des Zahnfleisches eine Sinusbodenelevation (Anhebung der Verbindung zwischen Oberkieferknochen und Kieferhöhle) durchgeführt.

Diese Operation erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Implantation und die langfristige Stabilität des Implantates im Knochen. Je mehr Knochensubstanz vorhanden ist, desto länger kann das Implantat sein und dadurch deutlich mehr an Stabilität gewinnen. Aufgrund der Tatsache, dass schlussendlich mehr Knochenmaterial vorhanden ist, kann im Falle einer später auftretenden Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) mehr Substanz abgebaut werden, bevor sich das Implantat lockert. Es handelt sich also auch um einen präventiven Schutz, wenn möglichst viel Knochen rund um das Implantat zur Verfügung steht.

Das primäre Ziel ist jedoch, die Parodontitis durch gute Mundhygiene und Prophylaxe gänzlich zu vermeiden! Sie stellt die größte Bedrohung für ein Implantat dar.

Inhaltsverzeichnis

Wie funktioniert ein Sinuslift?

Ein Sinuslift ist eine Anhebung des Kieferhöhlenbodens zum Zugewinn von Knochenmaterial an der Stelle, an der ein Implantat vorgesehen ist.

Wenn ein Sinuslift gemacht wird, wird zunächst das Zahnfleisch mit einem kleinen Schnitt geöffnet. Anschließend wird ein Knochenfenster mit einem Osteotom (medizinisches Gerät zum Bearbeiten von Knochen) im Kieferknochen geöffnet. Dies kann über die Stelle geschehen, an der das Implantat geplant ist, oder seitlich. Von der Außenseite der Kieferhöhle wird vor allem dann gearbeitet, wenn sehr wenig Knochensubstanz vorhanden ist.

Bedeutung für die Verwendung von Zahnimplantaten

Der Kieferboden stellt die Verbindung zwischen Oberkiefer und Kieferhöhle dar. Es handelt sich um den knöchernen Boden der Kieferhöhle. Ist er zu dünn, kann das Implantat nicht tief genug eingesetzt werden, beziehungsweise es würde in die Kieferhöhle hineinragen, ohne ausreichend Halt zu finden.

In unserer Praxis spielt der Sinuslift immer wieder eine große Rolle zur Ermöglichung von Implantaten, die aufgrund von vorhergehendem Knochenabbau (Atrophie) nach dem Verlust eines oder mehrerer Zähne, nicht ausreichend Halt im Kieferknochen hätten. Der Implantologe stellt mit Knochenaufbaumaterial, welches entweder aus Eigenknochen oder aus Knochenersatzmaterialien sein kann, einen Knochenaufbau her. Dieser ermöglicht später die Primärstabilität des Implantates.

Beim Sinuslift wird stabilisierende, feste Knochensubstanz künstlich aufgebaut. Das geschieht, indem die Kieferhöhlenschleimhaut angehoben und mit Knochenmaterial gefüllt wird. Das kann eigener oder künstlicher Knochen sein. Im Lauf der Zeit wird diese Substanz in festes Knochenmaterial umgewandelt, die Knochenhöhe steigt sichtbar an und bietet am Ende ausreichend Raum und Stabilität für das Implantat.

Risiken des Sinuslifts

Wie jeder chirurgische Eingriff birgt auch eine Sinuslift-OP Risiken.

Das Allerwichtigste ist, dass der behandelnde Zahnarzt oder Kieferchirurg steril arbeitet. Es dürfen keinerlei Keime ins Operationsgebiet gelangen. Die Mundhöhle wird zwar desinfiziert, trotzdem muss der Eingriff zusätzlich antibiotisch abgedeckt werden, um das Risiko von Infektionen in der Kieferhöhle und des Knochenaugmentats zu minimieren.

Auch Schwellungen, Blutergüsse und Fieber gehören zu den möglichen Nebenwirkungen beziehungsweise Risiken einer Sinuslift-Operation.

Die Sinuslift-OP wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Eine Vollnarkose wäre zwar in Ausnahmefällen möglich, birgt aber die typischen Risiken einer jeden Narkose.

Eine der häufigsten Komplikation, die während einer Sinuslift-OP auftreten kann, ist das Einreißen der Kieferhöhlenschleimhaut. Bei schwierigen Knochenstrukturen in der Kieferhöhle sind Risse wahrscheinlich und müssen im Fall des Falles mit einer künstlichen Membran verklebt oder vernäht werden. Meistens verheilt ein kleinerer Riss gut und komplikationsfrei.

Bei größeren Rissen wird allerdings der Abbruch des chirurgischen Eingriffs nötig, da die Kieferhöhlenschleimhaut maßgeblich an der Bildung von neuer Knochensubstanz beteiligt ist. Der Therapieerfolg wäre somit gefährdet. Ein neuer Versuch für den Knochenaufbau mittels Sinuslift kann nach ungefähr drei Monaten erfolgen.

Interner und externer Sinuslift

Es gibt zwei Verfahren, um einen Sinuslift zu realisieren: den internen und den externen Sinuslift.

Interner Sinuslift

Der interne Sinuslift kann in geeigneten Fällen gleichzeitig mit der Implantation erfolgen und ist daher das schonendere, minimalinvasive Verfahren für Patienten.

Bei dieser Art der Sinusbodenaugmentation ist weniger Weichteilmobilisierung erforderlich, so dass auch die Beschwerden nach der Operation in der Regel geringer ausfallen.

Essenziell ist das Vorhandensein von ausreichend Knochensubstanz, sodass nur eine geringe Anhebung des Sinusbodens erforderlich ist.

Der Arzt verwendet das Bohrloch, um die angehobene Schleimhaut des Kieferhöhlenbodens im Bereich der Backenzähne mit Knochensubstanz zu füllen. Bis das Knochenmaterial stabil genug mit dem Implantat verwachsen ist und der endgültige Zahnersatz angefertigt und eingesetzt werden kann, vergehen in der Regel zwischen fünf und acht Monaten.

Externer Sinuslift

Die externe Sinusliftoperation wird immer dann angewendet, wenn die Restknochensubstanz aufgrund von Knochenschwund unzureichend ist, wenn der Knochen um mehr als drei Millimeter angehoben oder wenn mehrere Implantate eingesetzt werden müssen.

Die genaue Situation wird am genauesten mittels einer DVT-Aufnahme (digitale Volumentomographie) vorab abgeklärt. Sie ermöglicht eine dreidimensionale Beurteilung der Situation. Wir von vident verfügen in unserer Zahnarztpraxis über einen digitalen Volumentomographen, was unseren Patienten viel Zeit erspart.

Beim externen Sinuslift wird durch die Außenseite ein Fenster in die knöcherne Kieferhöhlenwand gebohrt. Dabei wird sehr sorgfältig darauf geachtet, dass die Schleimhaut, die die gesamte Kieferhöhle auskleidet, nicht verletzt wird. Anschließend wird die Kieferhöhlenschleimhaut in dem Bereich, in dem später implantiert werden soll, mit speziellen Instrumenten von der knöchernen Innenwand der Kieferhöhle abgelöst. So entsteht eine Art „Luftblase“ zwischen der knöchernen Kieferhöhlenwand und der Kieferhöhlenschleimhaut. In diesen Hohlraum wird anschließend Knochenersatzmaterial gefüllt, welches zu festem Knochenmaterial umgewandelt wird.

Die Implantation erfolgt erst einige Monate nach der kompletten Einheilung des Knochens. In diesem Fall spricht man von einem zweizeitigen Sinuslift im Gegensatz zum einzeitigen, bei welchem in nur einer Sitzung Knochenanhebung und Implantation erfolgen.

Fazit

Die Sinuslift-OP ist ein komplexer Eingriff zur Ermöglichung einer Implantation bei zu wenig vorhandenem Knochenmaterial rund um das Implantationsgebiet. Diese Operation gehört mittlerweile zu den Routineeingriffen von Implantologen und Kieferchirurgen. Das Verfahren setzt eine sehr sorgfältige Planung unter Zuhilfenahme modernster Technologie voraus, sowie fachliches Knowhow, am besten in Kombination mit Erfahrung.